Feinstaub und Ruß
Nach Angaben der Europäischer Umweltagentur (EEA) und des Forschungsinstituts IIASA ist das Heizen mit Holz und anderen festen Brennstoffen die größte Quelle von zahlreichen Luftschadstoffen. Vor allem kleine Feuerungsanlagen in Haushalten tragen überproportional zur Belastung durch Feinstaub (PM2,5), Ruß (Black Carbon) und Benzo(a)pyren (BaP) bei. Die Emissionen von Kaminofen und Co. haben daher große Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
Unter Feinstaub (particulate matter, PM) werden Partikel zusammengefasst, die einen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer aufweisen. Je nach Durchmesser wird zwischen den Feinstaubfraktionen PM10, PM2,5 und PM0,1 unterschieden. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar besitzt einen Durchmesser von ca. 50 Mikrometern. Feinstaub spielt bei vielen Gesundheitsschäden eine entscheidende Rolle: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen, Lungenerkrankungen wie Asthma und sogar Krebs können durch Feinstaub ausgelöst oder verstärkt werden (siehe Grafik).
Die Europäischen Umweltagentur (EEA) schätzt, dass pro Jahr etwa 400.000 vorzeitige Todesfälle in der EU durch Feinstaub (PM2,5) verursacht werden. In Deutschland geht die oberste EU-Umweltbehörde von rund 60.000 vorzeitigen Todesfällen durch feine Partikel aus. Laut EEA ließe sich die Anzahl der vorzeitigen Todesfälle erheblich reduzieren, wenn die Mitgliedstaaten die deutlich strengeren Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllen würden. In Deutschland wurden im Jahr 2015 laut Umweltbundesamt die WHO-Richtwerte für Feinstaub an 77% (bezogen auf Tagesmittelwert) bzw. 35% (bezogen auf Jahresmittelwert) der Messstationen überschritten.
80 bis 90 Prozent der Partikel aus Öfen und Kesseln hat eine Größe von unter einem Mikrometer: Diese ultrafeinen Partikel können nicht nur tief in die Lunge, sondern sogar in den Blutkreislauf vordringen. Ruß als Bestandteil des Feinstaubs ist besonders relevant. Rußpartikel aus Holzfeuerungsanlagen werden als genauso gesundheitsschädlich wie Dieselruß angesehen und tragen zudem zum Klimawandel bei. Benzo(a)pyren ist ein polyzyklischer aromatische Kohlenwasserstoff und gilt als krebserregend.